Ewald Zechner, St. Peter ob Judenburg, geboren 1955:
Ewald Zechner wurde am 20. März 1944 in Möschitzgraben nahe St. Peter ob Judenburg geboren. Seine Eltern, Johann und Maria, freuten sich über den neuen Familienzuwachs. Ewald war das 7. Kind der Familie. Der Vater diente während des Krieges in der Wehrmacht und kehrte erst im Dezember 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Für Ewald und seine Geschwister war es eine große Freude, als er endlich nach Hause kam. Die Kindheit war von Entbehrungen und der Abwesenheit des Vaters geprägt.
Ewald lebte in einem großen Haus, das den Kindern viel Platz zum Spielen bot. Die Schule begann für Ewald erst später, da er zunächst zu jung war. Als er schließlich zur Schule ging, fand er Freude am Lernen. Ewald ging 8 Jahre lang in die Volksschule in St. Peter, die Dorfgemeinschaft war stark und die Kinder verbrachten viel Zeit miteinander.
Das Leben im Dorf war einfach und oft hart. Es gab viele Bauernhöfe und die meisten Familien lebten in einfachen Verhältnissen. In den älteren Häusern, wie dem Schwarzhaus, lebten mehrere Familien zusammen. Der Alltag war von harter Arbeit geprägt, sowohl in der Schule als auch auf den Höfen. Der Schulweg war lang und beschwerlich. Oft mussten die Kinder eine Stunde oder mehr laufen, um zur Schule zu gelangen. Im Herbst war der Weg besonders lustig, da sie oft durch Felder und Wälder gehen mussten und auch hin und wieder einen Apfel stahlen. Trotzdem genossen sie ihr einfaches Leben und fanden Freude in den kleinen Dingen des Alltags.
Gesundheitlich ging es den Kindern relativ gut, obwohl die medizinische Versorgung im Dorf begrenzt war. Nach der Schule mussten sie oft arbeiten, entweder bei Nachbarn oder auf den elterlichen Höfen so konnte das erste Geld verdient werden. Die Gemeinschaft war eng verbunden, und jeder half dem anderen, wo er konnte.
Gerne erinnert sich Ewald auch an das Schifahren im Möschitzgraben und den ersten Schiurlauben, sein Equipment war sehr einfach und oft auch behelfsmäßig. Seine Hobbys waren unter anderem das Alm gehen und Bergsteigen, so hat er unter anderem 3-mal den Glockner bestiegen.
1968 heiratete Ewald, das verflixte 7. Jahr hat die Ehe leider nicht überstanden. Aus der Ehe gingen 3. Kinder hervor, davon hat ein Sohn den Hof übernommen. Später fand Ewald mit Rosi eine neue Liebe und Lebensgefährtin.
Früher war die meiste Arbeit Handarbeit und Maschinen kamen erst nach und nach erinnert sich der ehemalige Landwirt, wie zum Beispiel der erste Traktor. Auch politisch war Ewald engagiert, er war über 20 Jahre Gemeinderat, bis 2004 war er in der Gemeinde tätig und am Schluss auch Vizebürgermeister. Mit der Gemeinde verbindet Herrn Zechner die Menschen im Ort, seine ehemaligen Schulkollegen, Vereine und das Zusammenleben, auf das er nicht mehr verzichten möchte.