MURTALER ZEITZEUGEN



Zeitzeuge: Maximilian Strache, Judenburg



Maximilian Strache, geboren 1935:



Maximilian Strache, gerne Max Strache genannt, ist 1935 in Judenburg geboren. Volksschule und Hauptschule hat er in Judenburg besucht, danach machte er die Lehre zum Werkzeugschmied in den steirischen Gussstahlwerken, dann die Lehre zum Federnschmied. Von der Jugend wurde er zum Vorsitzenden der Jugendvertrauens-Männer gewählt, neben seinem Beruf hatte er viele Funktionen und Aufgaben für Jugend geleistet.
Herr Strache erzählte über Akkordarbeit, er war aktiv bei der Diskussion dabei, zur Reduktion der Arbeitszeit: von 44 auf 40 Stunden. Die Verhandlungen waren mit dem Werksdirektor und die Interessensvertreter haben die Reduktion dann auch geschafft. In dieser Funktion ist er viel für die Jugend da gewesen, auch außerhalb des Betriebes, war bei vielen Veranstaltungen gemeinsam mit der Jugend auch im Ausland. Das war ein Erlebnis, er erzählt von den Erinnerungen der Besatzungszeit, während des Krieges zwischen 1939 und 1945 hat Max Strache die Volksschule in Judenburg besucht. Die Schulzeit war geprägt von Fliegeralarmen, die Schule wurde geräumt und daher war auch das Gelehrte nicht voll vorhanden.

Herr Strache erzählte auch von seinen Eltern, sein Vater ist im Krieg gefallen, die Mutter war als Aufräumerin beim Arbeitsamt. Er hat Erinnerungen an die Aufteilung der Stadt Judenburg, erst kamen die Engländer mit Panzern, einige Tage später sind die Russen mit ihren Panzern gekommen, die Demarkationslinie wurde verhandelt, von da an war mitten auf der Murbrücke die Demarkationslinie, daher brauchte man beim Passieren einen Identitätsausweiß. Später wurden die Zonen neu eingeteilt, die Russen sind hinter den Semmering und die Enns, die Engländer sind geblieben.
Er selbst arbeitete als 10-Jähriger in der Feldküche mit und konnte einiges mit nach Hause nehmen. Herr Strache erzählt eine Geschichte vom Brot aus der Feldküche und einem Russen, vom Einfassen (oder auch Fassen gehen genannt), so hatten sie wochenlang Essen zu Hause. Ängstlich war er in der Kriegszeit nicht, man hatte nicht gewusst das so ein großer Krieg im Gange ist. Er hatte auch viel Kontakt mit den englischen Soldaten, mit den Russen eher weniger. Nach der Lehre und Arbeit als Jugendvertrauensrat ist man zu ihm gekommen und hat ihn gefragt, ob er als Landes-Jugend-Sekretär nach Graz gehen würde, das machte er dann für 5 Jahre.

Leopold Gratz (damaliger Wiener Bürgermeister) fragte ihn, ob er mit nach Wien kommt, so ist es dann auch geschehen. Nachdem Bruno Kreisky gewählt wurde, fragte er Max Strache ob dieser mit ihm den Wahlkampf macht. Max Strache organisierte dann den Wahlkampf, das Wirtschaftsprogramm der SPÖ neu und bereitete den Wahlkampf Kreiskys für 1970 vor. Er war auf hunderten Veranstaltungen österreichweit mit unterwegs. Es reichte jedoch nicht für den absoluten Sieg. Danach stand die Bundespräsidentenwahl bevor, damals war Bundespräsident Franz Jonas im Amt. Herr Strache erzählte eine Geschichte vom Schmalzbrot Essen mit Franz Jonas. Nach dem Versterben von Jonas war Rudolf Kirchschläger der nächste Bundespräsidentschafts-Kandidat, er war neu in der Sozialdemokratischen Bewegung und Max Strache führte auch Kirchschlägers Wahlkampf.
Er hatte immer mit den Judenburger Bürgermeistern Zäuner, Zach, Lammer, Schlacher, Gruber, Dolleschall und jetzt mit der Bürgermeisterin Florian den Kontakt gehalten. Max Strache findet große Veränderungen in Judenburg sind für ihn die ehemalige Jesuitenkirche, welche jetzt das zentrum Judenburg als Stadthalle bzw. Veranstaltungszentrum darstellt, sowie das Oberlandler-Bad welches jetzt ein Freibad mit Hallenbad ist oder das Hochhaus in Murdorf.
Judenburg hat sich sicher vergrößert, er muss aber zugeben, dass einige Probleme bedingt durch die Arena vorhanden sind, er kann sich sehr gut an viele kleine, sehr gut besuchte, Geschäfte erinnern (Brillen-, Textilien-, Papiergeschäfte usw.).

Weiter erzählte er noch von getrennten Schulen für Mädchen und Knaben. Für Max Strache ist Judenburg nun viel moderner geworden.



Zeitzeugen:

A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z