MURTALER ZEITZEUGEN



Zeitzeugin: Theresia Kleinferchner, St. Georgen ob Judenburg



Theresia Kleinferchner, geboren 1934:



Theresia Kleinferchner, geboren am 10.10.1934 in St. Georgen, hat ein Leben voller Herausforderungen und Freuden erlebt. In einem Zeitzeugengespräch mit dem Bürgermeister Franz Sattler teilte sie die prägendsten Momente ihrer Kindheit und Jugend, die stark von den Kriegsjahren beeinflusst wurden.

Theresia erzählt von den Schwierigkeiten während des Krieges, insbesondere von den Lebensmittelrationierungen. Sie beschreibt, wie ihre Familie und Nachbarn sich gegenseitig unterstützten, indem sie Nahrungsmittel teilten, um gemeinsam durch diese harte Zeit zu kommen. Außerdem nahm ihre Familie damals auch Pflegekinder auf, welche mit ihr zusammenlebten, da die Eltern oft unbekannt waren. Früher gab es oft nicht einmal richtige Schuhe erinnert sich Theresia Kleinferchner, damals musste sie mit einfachen Holzschuhen in die Schule gehen, auch im Winter.

Trotz der Kriegswirren fand Theresia in ihrer Kindheit auch Freude. Sie half auf der Familienfarm mit, lernte früh die Bedeutung von harter Arbeit und entwickelte eine tiefe Verbundenheit zur Natur. Die Eltern mussten die Familie mit Essen versorgen, deshalb wurden unter anderem Kartoffeln angebaut. Die Mutter musste die Eier der Hühner abliefern und konnte sie selbst nicht einmal zum Kochen benutzen, das wurde zu Kriegszeiten einfach von der Bevölkerung eingefordert.

Auch erinnert sich Theresia Kleinferchner an eine Geschichte wo sie zusammen mit einem Ziehkind die gesamte Monatsration an Semmeln ihrer Familie aufgegessen hatte, sehr zum Leidwesen der Mutter, da es damals Lebensmittelkarten gab und alles streng rationiert werden musste. Ihren Ehemann lernte Theresia später kennen, dieser wurde von Zieheltern aufgezogen, da seine Eltern früh gestorben waren. Später kauften sie und ihr Mann einen Grund in St. Georgen ob Judenburg, da er hier seine Arbeit tätigte. Worauf sie ein Haus mit eigenen Händen, ohne Baufirma aufbauten.

Von einem Erbe mit etwa 3000 Schilling konnte sie damals eine Mischmaschine kaufen, mit der sie das Haus selbst betonieren konnten, damals eine unglaubliche Arbeitserleichterung. Die lokalen Feste und Feierlichkeiten brachten Licht in den Alltag und stärkten den Zusammenhalt innerhalb der Dorfgemeinschaft.
Diese Momente des Lachens und der Gemeinschaft waren für Theresia und ihre Familie eine willkommene Ablenkung von den täglichen Aufgaben. Theresia sprach auch über die Bedeutung der Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit, die sie im Laufe ihres Lebens entwickelt hat.

Diese Eigenschaften halfen ihrer Familie, die Herausforderungen des Krieges und der Nachkriegszeit zu meistern. Ihr Humor und ihre positive Einstellung waren wesentliche Faktoren, um durch schwierige Zeiten zu kommen.
Ihre Verbindung zur Gemeinde St. Peter ob Judenburg ist über die Jahre gewachsen.



Zeitzeugen:

A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z